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Physician Assistants

 
 
Physician Assistant Krankenhaus Brilon

Als Physician Assistant bezeichnet man ein neues medizinisches Berufsfeld, welches man in einem universitären Rahmen erlernt. Bei einer Regelstudienzeit von 6 Semestern (3 Jahren) und einer vorherigen abgeschlossenen Ausbildung im medizinischen Rahmen werden Inhalte wie Organisation und Recht, BWL und wichtige Inhalte der Medizin und Diagnostik studiert. 

Am besten lässt sich dieser Begriff mit ,,Arztassistent/in" übersetzen.

 
 
 

Aufgabenfelder

Als Physician Assistant übernimmt man viele Tätigkeiten, die in quasi jeder Fachabteilung ausgeübt werden können. Dabei ist es jedoch unabdingbar, dass diese immer erst nach ärztlicher Delegation, also nach Rücksprache mit dem zuständigen Arzt/der zuständigen Ärztin getätigt werden. Den Arztassistent*innen wird somit eine verantwortungsvolle Aufgabe im Krankenhausalltag zugesprochen, mit der die Ärzt*innen unterstützt und entlastet werden. Das Berufsfeld erstreckt sich dabei von der ambulanten bis hin zur stationären Versorgung und bietet somit auch eine gewisse Abwechslung im Arbeitsalltag. 

Im Überblick:

  • Unterstützung bei komplexen Untersuchungen 
  • Mitwirkung bei Therapiefindungen
  • Unterstützung & Verbesserung der Visiten
  • Mitwirkung bei organisatorischen Aufgaben der Ärzt*innen
  • Durchführung von Sedierungen in der Endoskopie
  • Mitwirkung bei der Funktionsdiagnostik
  • Entlastung der Pflegekräfte
  • Beratende Tätigkeiten & Informationsweitergabe bei Patient*innen

Die Verantwortung und finale Entscheidungen über die jeweiligen Behandlungen bleiben in ärztlicher Hand. Unsere Arztassistent*innen sind eine wertvolle Unterstützung im Krankenhausalltag und entlasten die Ärzteschaft und das Pflegepersonal. 

 
 

Delegationsprinzip

Delegationsprinzip Physician Assistant

 
 

Physician Assistants im Maria-Hilf

Physician Assistants im Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon

Seit 2018 ist Lars Kinzel ausgebildeter Physician Assistant und seither am Krankenhaus Maria-Hilf als Arztassistent tätig. Zuvor arbeitete er seit 2012 als examinierter Krankenpfleger auf dem Pflegebereich der Inneren Medizin und begann 2015 das Studium. 

,,Ich finde es schön in meinem Beruf die Möglichkeit zu haben, ärztliche Tätigkeiten im Prinzip der Delegation zu übernehmen und den Genesungsverlauf des Patienten/der Patientin aktiv mit zu gestalten. Die Betreuung der Patienten und der enge Kontakt mit den Ärzt*innen liegt mir dabei besonders am Herzen. Als Physician Assistant sorgt man stets für eine Entlastung bei allen Beteiligten - das fühlt sich gut an!"

Derzeit befindet sich außerdem eine weitere Mitarbeiterin in der Weiterbildung zur Arztassistentin. Eine weitere Arztassistentin ist als chirurgisch-technische Assistenz tätig und somit dem Bereich der Chirurgie zugeordnet. 

 
 
 

Interview zur Arbeit als Physician Assistant

Mein Name ist Lars Kinzel, ich bin 32 Jahre alt und seit über 13 Jahren am Maria-Hilf tätig. 

Von 2007-2010 habe ich meine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger hier im Haus absolviert. Seit Anfang 2012 bin ich in der internistischen Abteilung tätig. Nach meiner Weiterbildung zum Gesundheitssoziologen habe ich mich 2015 dazu entschieden, ein berufsbegleitendes Bachelorstudium als „Physician Assistant (PA)“ zu beginnen und so in den ärztlichen Dienst zu wechseln. Seit 2018 bin ich als PA in Vollzeit tätig und studiere derzeit berufsbegleitend das Masterstudium „Interdisziplinäre Schmerztherapie“. 

Was ist eigentlich ein Physician Assistant?

Ein Physician Assistant, oder kurz PA, ist ein „neuer“ akademischer Medizinberuf, welcher sich seit 2006 mehr und mehr etabliert. ,,Physician Assistant" kann man wörtlich übersetzen und bedeutet „Arztassistent/in“. 

 Wie ist das Studium organisiert und welche Zugangsvoraussetzungen gibt es?

Hier gibt es von Fachhochschule zu Fachhochschule Unterschiede, da es leider noch keine bundeseinheitliche Vorgaben gibt. Ich selbst habe in Rheine an der Fachhochschule studiert, welche nun der EUFH angehört. Ich habe 6 Semester studiert, diese waren prinzipiell so aufgeteilt, dass ich insgesamt ein Jahr Vorlesung, ein Jahr Selbststudienphase und ein Jahr praktische Einsätze gehabt habe. Das Studium ist in Präsenzblöcke aufgeteilt, weshalb ich ca. einmal im Monat für 1-2 Wochen in Rheine an der FH war. 

Die vorlesungsfreie Zeit konnte ich für Praktika oder zum Lernen nutzen. Es wird von den FHs geraten, mit einer 50% Stelle neben dem Studium zu arbeiten. Ich selbst habe das Pensum mit einer 70% Beschäftigung gut geschafft. Das lag auch daran, dass ich hier im Haus von den Chefärzten gute Unterstützung erhalten habe. An dieser Stelle möchte ich auch nochmal einen großen Dank an Dr. Kerkhoff aussprechen, welcher mich seit Tag eins des Studiums unterstützt und mich gefördert hat. Auch gilt ein großer Dank Dr. Garbrecht, der mir bei meiner Bachelorarbeit unterstützend zur Seite stand!

Was macht ein PA?

Ein Physician Assistant übernimmt ärztliche Tätigkeiten im Delegationsprinzip und soll die Ärzte dadurch entlasten. Diese können sich dann auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Wir PAs dürfen die definierten Aufgaben eigenständig durchführen und im besten Fall mit einem Facharzt zusammenarbeiten. Die letztliche Verantwortung bleibt aber bei den Ärzt*innen. 

Einige Tätigkeiten eines PA:

  • Entnahme von Blut oder das Legen von einem intravenösen Zugang
  • Erste klinische Untersuchungen & Anamnese
  • Orientierende Ultraschalluntersuchungen 
  • Erstinterpretation von EKGs, Labor oder Röntgenbildern
  • Sedierungen bei Endoskopischen Eingriffen
  • Dokumentation & organisatorische Dinge
  • Schnittstelle zwischen verschiedenen Fachabteilung, Pflege & ärztlichem Dienst 
  • Erste oder zweite Assistenz im OP
  • uvm.

Was wichtig ist: Ein PA ersetzt keinen Arzt/keine Ärztin! Wir sind zur Entlastung und Unterstützung da und arbeiten im Prinzip der Übernahmeverantwortung. Heißt, wenn etwas schief läuft sind auch wir strafbar.

Welche Fort- oder Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für einen PA?

Im Prinzip gibt es die Weiterbildungsmöglichkeiten, die es für die Gesundheits- und Krankenpflege auch gibt. Zusätzlich sind auch Masterstudiengänge möglich. Ich selbst habe mich auch noch für einen Master im Fach ,,Interdisziplinäre Schmerztherapie" entschieden.          Ein ehemaliger Kommilitone absolviert gerade einen Master im Fach ,,Gesundheitsmanagement". 

Was kann man mit dem Master „Interdisziplinäre Schmerztherapie“ machen?

Ich stehe nach dem abgeschlossenen Masterstudium den Ärzt*innen, Pflegekräften, Patient*innen und Angehörigen als Berater zur Verfügung. Ich führe spezielle Schmerzanamnesen durch, schaue mir Medikamente in Kombination mit Laborwerten an und kann gewisse Untersuchungstechniken durchführen. Außerdem darf ich Empfehlungen abgeben, bei denen der Arzt/die Ärztin entscheiden kann, ob er diese für gut befindet und umsetzen möchte. 

Der Master hat sich vor allem auf chronische Schmerzen spezialisiert und ermöglicht uns einen guten Einblick in die Welt der Schmerzen. Außerdem gibt es den Vorteil, dass das Gelernte sofort in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Studium macht von Vorlesung zu Vorlesung immer mehr Spaß und ich bin froh, dass ich mich für diesen Schritt entschieden habe. 

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH   |   Am Schönschede 1   |   59929 Brilon