10.05.2023
Die Notfalldienst-Praxis ist in neue Räume innerhalb der Krankenhauses Maria-Hilf umgezogen.
Verantwortliche von Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und städtischem Krankenhaus haben in einer Eröffnung die Vorteile des neuen Standortes sowohl für Patienten, aber auch für die Mitarbeitenden herausgestellt. Die neuen Räumlichkeiten im Hauptgebäude sind dabei zur ersten „Portalpraxis“ im Hochsauerland geworden.
Was ändert sich für die Patienten?
Alle gehfähigen Patientinnen und Patienten werden ab jetzt an einem gemeinsamen Tresen empfangen. Das bedeutet, man geht durch den Haupteingang der Klinik an der Anmeldung vorbei zur Zentralen Notaufnahme. An dem dortigen Anmeldefenster werden nun alle Patienten begrüßt und nach Symptomen abgefragt. Die Mitarbeitenden entscheiden dann, ob die Behandlung weiter durch den Notfalldienst der KVWL in der Portalpraxis oder aber im Krankenhaus stattfindet – sozusagen eine erste Triagierung. Die Voraussetzungen dazu wurden schon vor einigen Jahren geschaffen, wegen der Corona-Krise aber nicht ausgebaut, wie die KVWL wissen lässt. Die Zeiten, wo die Notfallpraxis in den hinteren Flurbereich mit eigenem Eingang ausweichen musste, um dem Corona-Infektionsschutz gerecht zu werden, sind nun vorbei.
Was ändert sich für die Mitarbeiter der Praxis und des Krankenhauses?
Die neue Portalpraxis soll dazu beitragen, die kollegiale Zusammenarbeit zwischen Klinik und Notfalldienst zu stärken und den Service für die Bevölkerung weiter zu verbessern. Gemeinsam könne das Team auch von den unterschiedlichen Erfahrungswerten profitieren und Synergieeffekte nutzen – auch um Überlastungen der Teammitglieder entgegenzuwirken.
Welche Vorteile hat die neue Portalpraxis für die Patienten?
Dr. med. Hans-Heiner Decker, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Arnsberg, unterstreicht: „Vor allem die gemeinsame Annahme und Begutachtung der Patienten ist vorteilhaft. Beides sind entscheidende Kriterien für eine Portalpraxis, die es jetzt auch hier in Brilon gibt.“ Das Arbeiten soll gewährleisten, dass die Patienten schneller und mit weniger Wartezeit behandelt werden. Zudem wird den Patienten auch die mitunter schwere Entscheidung abgenommen, ob ihre Symptome wohl einer ambulanten oder stationären Behandlung bedürfen – dies wird nun an der Anmeldung vom Team gemeinsam entschieden. Dr. med. Martin Pronadl, Ärztlicher Direktor des Maria-Hilf-Krankenhauses, und Dr. med. Juliane Wunderlich, KVWL-Notfalldienst-Beauftragte, freuen sich auf eine weitere Verbesserung der Zusammenarbeit. Dr. Pronadl: „In den medizinischen Notdiensten stellen sich Patienten mit unterschiedlichen Behandlungsbedürfnissen vor. Dank der Ein-Theken-Lösung in der neuen Portalpraxis können die Kolleginnen und Kollegen der KVWL und des Maria-Hilf-Krankenhauses gemeinsam die medizinische Notfallversorgung der Patienten so einfach und schnell wie möglich gestalten.“ Dr. Wunderlich pflichtet ihm bei: „Notfallmedizinische Kompetenz und allgemeinmedizinische Erfahrung greifen hier Hand in Hand – das kommt in erster Linie dem Patienten zugute.“ Decker betont zudem, dass eine gemeinsame Versorgung auch Fehlversorgungen verhindern kann.
Welche Vorteile hat das für die interne Arbeit im Krankenhaus?
Klinik-Geschäftsführer René Thiemann erläutert: „Das Aufnahmeprozedere, das die Krankenhaus-Mitarbeitenden und die Medizinischen Fachangestellten der KVWL miteinander abstimmen, klappt schon reibungslos. Die Arbeitsplätze der beiden Sektoren lagen aber vorher weit voneinander entfernt. Jetzt erreichen die Patienten die Portalpraxis auf direktem Weg und müssen nicht mehr zur Ambulanz. Ein Zusammenrücken war beiderseits gewünscht und mit Spannung erwartet.“ Es ist die erste Portalpraxis im Hochsauerlandkreis, wie Dr. Wunderlich betont. Man freue sich außerordentlich, dass Brilon mit diesem Konzept nun vorangehe und so die medizinische Versorgung im ländlichen Raum stärke.
Was müssen Patienten nun beachten, wenn Sie die Praxis aufsuchen?
Die Adresse der Notfalldienst-Praxis ist weiterhin die der Klinik: Am Schönschede 1, 59929 Brilon. Die Öffnungszeiten der Notfalldienstpraxis bleiben unverändert: montags, dienstags, donnerstags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs und freitags von 13 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 8 bis 22 Uhr. Weitere Informationen zu den ärztlichen Notfalldiensten sowie zu den jeweiligen Öffnungszeiten finden Bürgerinnen und Bürger unter www.kvwl.de/notfalldienst.
Wer sollte die KVWL-Notdienst-Praxis aufsuchen?
Die KVWL ist für die Notfallversorgung der Bürgerinnen und Bürger außerhalb der Praxisöffnungszeiten zuständig. Sie organisiert deshalb den ärztlichen Bereitschaftsdienst niedergelassener Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe. Menschen, die nicht bis zur nächsten ärztlichen Sprechstunde warten können, werden in einer nahegelegenen Notfalldienstpraxis versorgt. Der ärztliche Bereitschaftsdienst in den Notfalldienst-Praxen hilft also bei gesundheitlichen Beschwerden, mit denen Patientinnen und Patienten normalerweise in eine Hausarzt- oder Facharztpraxis gehen würden. Typische Fälle für den Bereitschaftsdienst sind: Erkältungskrankheiten, grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall, akute Bauchschmerzen, Migräne oder Hexenschuss. Über die Möglichkeiten eines Hausbesuchs informiert der Patientenservice 116 117, zu dem auch der ärztliche Bereitschaftsdienst gehört, unter der zentralen kostenfreien Telefonnummer 116 117 (ohne Vorwahl).
Und worum kümmert sich das Krankenhaus?
Im Städtischen Krankenhaus Maria-Hilf wird den Patientinnen und Patienten eine ganzheitliche Rundum-Versorgung in folgenden Bereichen geboten: Anästhesie-, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie; Kardiologie; Gastroenterologie; Geriatrie; Allgemein- und Viszeralchirurgie; Unfallchirurgie und Orthopädie; Frauenheilkunde und Geburtshilfe; Urologie; Neurologie und Wirbelsäulenzentrum. „Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegepersonal werden alle medizinischen Notwendigkeiten und pflegerischen Erfahrungen optimal aufeinander abgestimmt“, heißt es seitens des Krankenhauses.
Bild- und Textquelle: Jana Naima Schopper, Westfalenpost Brilon
Städt. Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH | Am Schönschede 1 | 59929 Brilon