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Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“

20.06.2023

Bundesweiter Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“

Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam.

Mit dem heutigen bundesweiten Aktionstag unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Städt. Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon ist durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierungen auf unterschiedlichen Ebenen betroffen.

„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit in der Krankenhausfinanzierung durch die Politik benötigen. Hilfspakete, wie wir sie aus der Pandemie kennen, helfen nur punktuell. Eine solide, langfristige und sichere Planung sieht hingegen anders aus. Die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum muss dauer- und regelhaft gesichert sein. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir eine unkontrollierte Veränderung der Krankenhauslandschaft mit nicht absehbaren Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“, so Geschäftsführer René Thiemann. Dies gilt es zu vermeiden. Das Städt. Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon bietet seinen Patienten ein passgenaues Versorgungsspektrum mit hoher wohnortnaher Expertise.

„Die gefährliche Abwärtsspirale muss mit einem schnellen und auskömmlichen Inflationsausgleich gestoppt werden, fasst Geschäftsführer René Thiemann die Sorgen der Krankenhäuser zusammen und betont: Vor einer möglichen Krankenhausreform braucht es ein Vorschaltgesetz, das die Kliniken finanziell stabilisiert.“

Krankenhausgesellschaften in Alarm

Schon im Herbst 2022 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuer einer extremen Insolvenzgefahr ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus in eine Schieflage gerät und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass 4 dieser 6 Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden. Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln usw. treffen die Kliniken trotzdem weiterhin. Die Krankenhäuser haben aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. „Wir haben in vielen Bereichen Preissteigerungen von mehr als 20%. Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Hinzu kommen weitere Lohnkostensteigerungen durch den kürzlich verhandelten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, der das Jahresergebnis im Jahre 2023 im Krankenhaus Brilon um rund 750.000 Euro zusätzlich belastet. Im Jahre 2024 um einen 7-stelligen Betrag. Die Erlös-/Kostenschere geht immer weiter auseinander“ so Fabian Kellerhoff, kaufmännischer Leiter und Prokurist des Krankenhaus Brilon.

Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.

„Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Daher ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder nur durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird. Vielmehr benötigt das Krankenhaussystem eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt“, betont René Thiemann.

Städt. Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH   |   Am Schönschede 1   |   59929 Brilon