Die Gastroenterologie umfasst in ihrem Fachgebiet die Erkrankungen der Verdauungsorgane. Hierzu gehören Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn- und Dickdarms, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege sowie auch des Darmausgangs.
Im Folgenden möchten wir Ihnen das Erkrankungsspektrum und die betroffenen Organe sowie eine Auswahl der Untersuchungs- und Behandlungsmethoden näher bringen.
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Ihr Chefarzt Gennadi Schüttke
Die häufigste Erkrankung ist die sogenannte Refluxerkrankung, die viele Menschen als Sodbrennen bemerken. Hierbei befindet sich häufig eine Entzündung im unteren Teil der Speiseröhre, die in der Endoskopie sichtbar gemacht werden kann.
Seltener ist die Achalasie. Hierbei öffnet sich der untere Verschluss der Speiseröhre nicht oder nicht vollständig und die geschluckte Speise gelangt nicht oder sehr verzögert in den Magen. Man merkt hierbei, dass man nicht richtig schlucken kann oder dass unverdaute Speisen wieder in den Mund zurückfließen.
Im höheren Alter treten auch Tumoren der Speiseröhre auf. Im Rahmen der Diagnostik ist es hierbei in der Regel erforderlich, dass eine Endoskopie mit Gewebeprobeentnahme und u.U. eine Endosonographie durchgeführt werden.
Bei allen Erkrankungen erfolgt die Therapie nach akkurater Diagnosestellung und dem Ausmaß der Erkrankung nach den Leitlinien unserer Fachgesellschaft.
Das erste Verdauungsorgan. Hier wird der Speisebrei angefangen zu verdauen. Durch die im Magen produzierte Salzsäure wird der Mageninhalt zersetzt und so seiner Verdauung zugänglich gemacht. Der Magen bewegt sich fast ununterbrochen und sorgt so für den Weitertransport des Speisebreis.
Eine häufige Erkrankung des Magens ist die Schleimhautentzündung oder das Magen-/bzw. das Zwölffingerdarmgeschwür. Mitunter ist dieses mit dem sogenannten Helicobacter pylori Bakterium vergesellschaftet, das während einer Magenspiegelung diagnostiziert werden kann. Andere Erkrankungen wie Tumore, Krampfadern des Mageneingangs oder der sogenannte Wassermelonenmagen sind wesentlich seltener, erfordern aber auch zur Diagnosestellung eine endoskopische Untersuchung.
Lange in seiner Häufigkeit unterschätzt wurde die Zöliakie, welche eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut ausgelöst durch einheimische sog. „Kleberproteine“ (Gliadine) darstellt. Hierdurch kommt es auf die Dauer zu einem Rückbau der Schleimhaut im Dünndarm und dadurch in der Folge zu diversen Symptomen, im schwersten Fall zu Mangelerscheinungen, weil der Dünndarm Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen kann. Zur Diagnostik ist wenigstens einmal im Leben eine Endoskopie des Magens und des angrenzenden Zwölffingerdarms mit Gewebeprobenentnahme erforderlich. Die Therapie besteht im lebenslangen Verzicht auf Nahrungsmittel, die Gluten (oder Spuren von Gluten) enthalten. In seltenen Fällen müssen therapeutisch weitere Maßnahmen getroffen werden.
Die häufigste Erkrankung des Dickdarms ist die Divertikelkrankheit, bei der sich im Laufe des Lebens kleine Aussackungen der Dickdarmwand bilden. Diese können asymptomatisch verlaufen, aber auch schwere Entzündungen bis hin zum Darmdurchbruch verursachen.
Das häufigste Symptom einer Dickdarmerkrankung ist der Durchfall. Dieser kann durch eine Infektion oder anderweitige Entzündung (Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, u.a.) hervorgerufen werden. Auch hierbei ist im Rahmen der Diagnostik auch häufig eine Endoskopie erforderlich.
Ab dem 55. Lebensjahr steigt zudem das Risiko für Dickdarmkrebs, weshalb in Deutschland für alle Menschen ab diesem Lebensalter eine Koloskopie empfohlen wird. Hierbei werden, falls vorhanden, gutartige Vorstufen des Dickdarmkrebs (sogenannte Polypen) entfernt, sodass an der Stelle kein Dickdarmkrebs mehr entstehen kann.
Gallensteine sind eine häufig gemachte Entdeckung in der Ultraschalluntersuchung vom Bauch. Meist stellen sie einen Zufallsbefund dar, da sie häufig keine Beschwerden machen. Typischerweise treten, falls sie doch Beschwerden machen, kolikartige Schmerzen oder gar Entzündungen der Gallenblase auf. Andere Erkrankungen der Gallenblase sind selten.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist sehr schmerzhaft und erfordert in aller Regel eine Krankenhausbehandlung. Ursache kann eine Verlegung des Bauchspeicheldrüsenabflusses durch einen Gallenstein im Gallengang sein oder aber auch Alkoholgenuss. Wichtig ist, baldmöglichst die Ursache zu erkennen und z.B. im Rahmen einer ERCP das Abflusshindernis zu beseitigen. Schwere Bauchspeicheldrüsenentzündungen erfordern sogar intensivmedizinische Maßnahmen wie großvolumige Infusionsbehandlung und Schmerztherapie.
Sämtliche hier genannten Untersuchungsmethoden (u.v.m.) werden hier im Hause vorgehalten. Im Rahmen der verschiedenen Untersuchungen können wir in der Regel bei für Sie belastenden Untersuchungen garantieren, dass Sie während der Untersuchung schlafen und von der Untersuchung nichts mitbekommen. Nur bei einigen Untersuchungen wie z.B. der Proktoskopie (Untersuchung vom Ende des Enddarms) ist Ihre Mitarbeit in der Regel erforderlich.
Mit dieser Untersuchungsmethode kann man Ultraschall von innen durchführen. Der Ultraschallapparat wird mithilfe eines speziellen Endoskops an die Stelle im Magen-Darm-Kanal gebracht, die einer speziellen Untersuchung unterzogen werden soll. Dies braucht man z.B., wenn es erforderlich ist zu diagnostizieren, wie weit ein Tumorleiden fortgeschritten ist oder ob ein kleiner, mit anderen Untersuchungsmethoden nicht darzustellender Gallenstein sich im Gallengang befindet. Mit der Ultraschallsonde können ebenfalls gezielt Gewebeproben entnommen werden.
Wichtig ist der endoskopische Ultraschall auch im Rahmen Diagnostik, wenn ein bösartiger Tumor des Enddarms diagnostiziert wurde. Diese Untersuchung wird mit einem speziellen Gerät auch hier im Hause durchgeführt.
Hiermit kann der Gallen- und auch der Bauchspeicheldrüsengang untersucht werden. Das Endoskop ist besonders gebaut, sodass mit ihm die Mündung der beiden o.g. Gänge im Zwölffingerdarm dargestellt werden und mit einem feinen Instrument sondiert werden kann. Sodann können mithilfe von Röntgenkontrastmittel die beiden Gangsysteme dargestellt werden und bei Bedarf Steine aus dem Gallengang entfernt werden oder Engstellen diagnostiziert und mittels verschiedener Verfahren behandelt werden.
Anna Büttner
Oberärztin
Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie
In der Ausbildung: Palliativmedizin
Csaba Orosz
Oberarzt
Facharzt für Gastroenterologie
Mohammad Alattar
Oberarzt
Facharzt für Gastroenterologie
SEKRETARIAT
Beate Bormki
Service-Zeiten Sekretariat Innere
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SEKRETARIAT
Nicole Scholz
Städt. Krankenhaus Maria-Hilf Brilon gGmbH | Am Schönschede 1 | 59929 Brilon