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Briloner Klinik feiert Erfolg: Top-Technik rettet drei Leben

06.03.2024

Mit modernster Technik kann das Team um Chefarzt Farah im Krankenhaus Maria Hilf Blutgerinnsel entfernen. Seit Januar wurden drei Leben gerettet.

Sekunden entscheiden über Leben und Tod: Lungenembolien müssen so schnell wie möglich behandelt werden, sonst wird es für die Betroffenen gefährlich. 

Die Lungenembolie ist eine der häufigsten tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, jährlich sterben laut Bundesverband Medizintechnologie alleine in Deutschland über 40.000 Menschen an ihren Folgen. Häufigste Ursache ist eine Thrombose. Für diese gibt es heutzutage gute und moderne Präventionsmaßnahmen sowie Therapieoptionen und auch bei einer akuten Lungenembolie kann - wenn der Betroffene rechtzeitig ins Krankenhaus kommt - nachhaltig Hilfe geleistet und der Patient vor dem Schlimmsten bewahrt werden. Chefarzt Ahmed Farah behandelt mit seinem Team akute Fälle von Lungenembolien im Briloner Krankenhaus Maria Hilf - mit Erfolg. Schon drei Patienten konnte ab Januar so das Leben gerettet werden.

Zur Erklärung: Eine Lungenarterienembolie entsteht durch ein Blutgerinnsel, das sich zumeist in den Beinvenen bildet und von dort in die Lungenarterien eingeschwemmt wird. Hier besteht die Gefahr eines sich anschließenden Gefäßverschlusses. Die klinischen Folgen sind zum Teil lebensbedrohlich und erfordern eine schnelle Intervention. Chefarzt Ahmed Farah. „Eine schnelle Behandlung ist unglaublich wichtig. Gehen die Patienten zu spät ins Krankenhaus, kann auch eine Behandlung im schlimmsten Falle nicht mehr helfen. Wir sprechen von einer hohen Letalitätsrate und auch, wenn der Patient stabil ist, kann es dann zu einer chronischen Herzinsuffizienz kommen.“ Eine Lungenembolie äußere sich durch Luftnot, Brustschmerzen oder Herzschmerzen, so Farah. „Oft klagen die Patienten zuvor auch über Schmerzen in den Beinen, dann ist eine Thrombose ursächlich für die Lungenembolie.“ Diese Erkrankung kann nicht nur ältere Menschen treffen, die im Zweifel zuvor lange bettlägerig waren. Auch junge Patienten werden mit Lungenembolien eingeliefert. „Wir hatten schon Patienten, die 46 oder 53 Jahre alt waren“, so Oberarzt Dr. Fatjon Saliu. Gründe für eine Lungenembolie bei jungen Menschen können postoperative Probleme sein, wochenlanges Fieber (Infekt) oder eine lange Flugreise. Frauen sind durch die Pille gefährdet, Tumorpatienten durch ihre Erkrankung. Pro Monat tritt durchschnittlich ein Fall im Briloner Krankenhaus auf, sei Januar waren es drei.

Während kleine Lungenembolien mit Medikamenten in den Griff zu bekommen sind, müssen große Lungenembolien direkt interventionell behandelt werden. Dazu geht das Team rund um Chefarzt Ahmed Farah mit einem Katheter durch die Leiste Richtung Lunge und zieht das geronnene Blut aus den entsprechenden Arterien. Ein Eingriff, der für den Patient so schonend wie möglich abläuft und chronische Folgen verhindern soll. „Wir fangen das überschüssige Blut auf, jagen es durch einen Filter und können es dem Patienten wieder transfusionieren. So ersparen wir dem Betroffenen auch eine Bluttransfusion.“

Patienten berichten nach dem Eingriff, dass es ihnen schnell besser geht
Die Behandlung ist zeitkritisch. Oberarzt Dr. Filip Pastonavou erklärt, man müsse eine Lungenembolie sofort behandeln, denn das Blut werde immer dicker und krustiger mit der Zeit. Ahmed Farah ergänzt: „Man kann es mit der Konsistenz einer gekochten Leber vergleichen, mit fortschreitender Zeit wird das Gerinnsel aber immer härter.“ Patienten, denen ein Gerinnsel erfolgreich entfernt werden konnte, müssen postoperativ Blutverdünner nehmen, manchmal auch den Rest ihres Lebens. Oberarzt Mohamed Elzawawi erklärt: „Nach dem Eingriff berichten Patienten indes, dass es ihnen direkt wieder besser geht. Sie bekommen wieder mehr Luft und fühlen sich insgesamt wieder besser.“

52-Jährige wird im Krankenhaus behandelt und erzählt

Sylvia Wetter ist eine dieser Patientinnen. Die 52-Jährige hat ihre Lungenembolie am Anfang für eine verschleppte Grippe gehalten. „Das war sehr schlimm. Erst kam das ganz schleichend, aber es hat sich immer mehr bemerkbar gemacht. Ich wurde immer schlapper, war nach ein paar Treppenstufen aus der Puste, als wäre ich einen Marathon gerannt, völlig fertig.“ Am 8. Januar bringt ihr Mann sie ins Krankenhaus in Brilon. „Der Weg vom Parkplatz bis ins Krankenhaus war schlimm“, erinnert sich Wetter. „Aber in der Klinik haben sie mich gut aufgenommen. Dort wurde ein CT von der Lunge gemacht und man konnte richtig sehen, was im Argen war. Ich habe nicht gedacht, dass es so schlimm sein kann.“ Sylvia Wetter wird direkt auf die Intensivstation verlegt, am nächsten Tag folgt die Operation durch Ahmed Farahs Team.

„Nach der OP ging es mir besser, ich war aber noch immer schlapp.“ Sylvia Wetter bekommt Sauerstoff, wird anschließend in die Reha geschickt. Erst seit letzter Woche ist sie wieder daheim. „Ich bin noch immer nicht ganz fit. Ich habe Probleme mit Übelkeit.“ Dennoch ist ihr bewusst: „Ich hatte einen guten Schutzengel.“ Noch immer nimmt sie Blutverdünner und Betablocker. „Als wäre ich eine Oma, so viele Tabletten nehme ich morgens.“

Mit Beschwerden besser zum Arzt
Ursache der Lungenembolie war scheinbar eine Thrombose, auch wenn Sylvia Wetter diese nicht bemerkt hat. „Ich hatte nur leichtes Ziehen in den Beinen, aber keine Schmerzen und es war auch nicht dick oder warm.“ Sie betont: „Man kann nicht übertreiben, man sollte mit Beschwerden immer zur Vorsicht zum Arzt gehen.“

Quelle: Westfalenpost Brilon, Jana Naima Schopper, 06.03.2024

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